Logopädie
Die Sprachheilbehandlung ist ein anerkanntes Heilmittel.
Die Logopädie ist eine therapeutische Intervention, die Menschen jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm-, Schluck- oder Hörbeeinträchtigungen behandelt und berät. Ziel der verordnungspflichtigen Behandlungen ist es, Kommunikationsfähigkeit zu erreichen, wie etwa die Schulfähigkeit eines Kindes oder die Wiedererlangung verloren gegangener Sprach-, Sprech- oder Stimmbeeinträchtigungen für die Berufsfähigkeit eines Erwachsenen.
Störungen des Sprechens, der Atmung, der Stimme, der Mundfunktionen, des Hörvermögens, der Wahrnehmung und die der geschriebenen Sprache werden untersucht und behandelt. Dabei kann die Verbesserung der Motorik der Gesichtsmuskulatur, der Kau- und Schluckmuskulatur, der Atmung, des Stimmapparates, der Aussprache, des Sprechtempos und der kommunikativen Fähigkeiten erlangt werden. Dabei spielt die Selbstkontrolle eine wesentliche Rolle.
Im Bereich des Körpers versuchen wir die natürliche Hirnreifung durch die strukturierte Wiederholung der motorischen Entwicklung (Rollen, Robben, Krabbeln usw.) anzuregen, um beispielsweise die Sprachentwicklung, Wahrnehmungs- und Denkprozesse zu verbessern.
Die Übungen sind ganzheitlich, natürlich orientiert und nicht an einzelne spezielle Muskelgruppen gerichtet. Sie werden rhythmisch begleitet in Form von Liedern und Reimen.
Weiterhin kommt das LAT-AS-Konzept von Nicole Gyra-Brandt zum Einsatz. Werden die Laute /s/ und /sch/ lateral, d.h. seitlich gebildet, kann mit Hilfe dieses Konzeptes gezielt und effektiv daran gearbeitet werden. Dabei entweicht die ausströmende Luft entlang der Zahnreihen sowie Wangeninnenseite nach vorne. Charakteristisch ist ein “schlürfender” Klang. Das Kind erhält: die schrittweise Anleitung zur Ableitungsmethode über das /t/, Übungen und Hinweise, um das Erlernte zu Hause weiter zu festigen und einen Transfer in die Spontansprache zu ermöglichen sowie Halte -und Stützübungen zur Kräftigung der geschwächten Zungenränder.
In unserer Praxis bieten wir auch das Therapiekonzept TAKTKIN nach Beate Birner-Janusch an.
Die Therapie kommt zum Einsatz bei sprechmotorischen Störungen wie Dysarthrien und Sprechapraxien bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Dabei werden taktile Reize an der Gesichs- und Sprechmuskulatur gesetzt, um das Sprechen zu erleichtern oder wiederherzustellen. Die Anwendung der Therapie wird an die Fähigkeiten des Patienten angepasst, um so optimal auf die Bedürfnisse einzugehen.
Zur Verbesserung und Förderung der Hörwahrnehmung wird bei Patienten mit einem Cochlea Implantat der Zugang zur Sprache und zum Sprechen erleichtert durch die Anwendung des Konzeptes von Dorothea Senf.
Dies geschieht durch:
- das Kennenlernen von Stimmen und Alltagsgeräuschen (Geräusche in der Wohnung, in der Natur, Besteck klappern usw.) → Hörförderung,
- durch den natürlichen Spracherwerb im Alltag → Sprachförderung und
- durch die Begleitung und Anleitung der Eltern (Stärkung der intuitiven Kompetenz).
Zu jeder sprachtherapeutischen Behandlung gehört die logopädische Befunderhebung, die Behandlung, die Anleitung und Beratung der Eltern bzw. der Angehörigen.
Wir behandeln Sie und Ihre Angehörigen:
- Störungen der Sprache und des Sprechens bei Kindern (Sprachentwicklungsstörungen, myofunktionelle Störungen (Kieferorthopädie), Fütterstörungen/Essstörungen, Dysgrammatismus, Wortschatzdefizite)
- Störungen der Sprache und des Sprechens bei Erwachsenen (Aphasie, Dysarthrie, Dysarthophonie, Sprechapraxie)
- Störungen der Stimme bei Kindern und Erwachsenen (Heiserkeit, nach Operationen und Stimmbandknötchen)
- Störungen des Redeflusses (Stottern und Poltern)
- Störungen des Schluckaktes (Dysphagie)
- Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen